14.01.2024 "Gesund alt werden" Vortrag von Prof. Dr. med. Curt Diehm
Nachdem Prof. Dr. Curt Diehm bereits im letzten Jahr die SNW-Mitglieder als Gastredner in seinen Bann gezogen hatte, konnte man der SNW-Vorsitzenden Renate Bernhardt bei der Begrüßung anmerken, wie sehr sie sich über die Zusage zu seinem erneuten Vortrag gefreut hatte. Einleitend verwies sie auf die wichtigsten Stationen seiner Tätigkeiten in leitenden Funktionen von Kliniken und der wissenschaftlichen Lehre bei der Universität Heidelberg, die ihn weit über die Grenzen unserer Region hinaus und auch international bekannt gemacht haben. Sie brachte auch ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass sich so viele Besucher im Evangelischen Gemeindezentrum eingefunden hatten.
Prof. Diehm eröffnete seinen Vortrag mit dem Hinweis, dass er sich medizinisch zunehmend mit den Themen " Gesundheit" und "Fitness" im Alter beschäftigt und in seine Ausführungen auch die neueren wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu einfließen. Er wies auf seinen Video-Podcast „Gesunde Rituale“ bei YouTube hin. In regelmäßigen Folgen (bisher 55!) gibt er dort Empfehlungen zu neuesten medizinischen Erkenntnissen.
Bei seiner den Zuhörern zugewandten Vortragsweise sprach er zunächst den Gebrauch eines Handys an. Es sei erwiesen, dass Senioren, die ein Smartphone nutzen "wach" bleiben und in die Lage versetzt werden, Kontakte zu eröffnen und zu pflegen. Dies trage insbesondere zur geistigen Fitness bei. Damit hat Prof. Diehm auch ein Anliegen angesprochen, das von SNW zukünftig besonders propagiert wird. In den von SNW ab Februar 2025 stattfindenden Einführungsseminaren „Ich bin dabei – Digital im Alter“ sollen SNW-Mitglieder in den Gebrauch der digitalen Medien eingeführt werden. Auch für fortgeschrittene Nutzer wird es ein Angebot geben.
In munterer Folge gab der Referent Einblicke in die medizinischen Geheimnisse. Insbesondere sollen Senioren auftretende Entzündungen nicht zu leicht nehmen. Sie seien oftmals die Ursache für Herzinfarkte. Interessant war die Feststellung, dass Frauen, die zu viel Milch trinken, ebenfalls ein Herzinfarktrisiko in sich tragen würden. Erstaunt war man über die Aussage, dass 45% der Deutschen von Depressionen betroffen seien, die aber in der Mehrzahl der Fälle nicht zum Ausbruch kämen.
Zum Thema "Impfen" empfahl er die jährlich Grippeschutzimpfung, von weiteren Coronaimpfungen würde er jedoch abraten. Er wird sich jedenfalls keiner weiteren Coronaimpfung unterziehen.
Einen breiteren Raum nahm die "gesunde Ernährung" ein. Sie sei ausschlaggebend für ein langes Leben. Auf der Erde gibt es sog. blaue Zonen, in denen Menschen besonders alt werden. Es sei erwiesen, dass dies an der gesunden Ernährung liegt. Blaue Zonen sind in Griechenland, Italien, Japan und in Kalifornien zu finden. In Deutschland leben die ältesten Menschen in Würzburg, nämlich 4,6 Hundertjährige pro 10.000 Einwohner. Auch Hamburg ragt mit dem Faktor 2,5 hervor.
Weitere Aussagen waren: Das Frühstück sollte die wichtigste Mahlzeit sein, Haferkleie bietet mehr Ballaststoffe als Haferflocken und ist daher gut für die Darmflora und Haferkleie verhindert Heißhungerattacken, Kaffee ist nicht ungesund, viel Zucker ist vor allem für Kinder schädlich (in einem Glas Cola sind 27 g Zucker enthalten, das entspricht 9 Stück Würfelzucker!), echter Honig ist gesund. Gemüse und Obst sind für die Ernährung des Menschen von besonderer Bedeutung. Diese pflanzlichen Lebensmittel liefern wichtige Nährstoffe wie beispielsweise Vitamine, wertvolle Mineralstoffe, Ballaststoffe oder sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe. Der veganen Ernährung erteilte er eine klare Absage. In den sog. Entschlackungskuren kann er keinen Sinn erkennen. Wichtig sei es auf eine ausreichende Versorgung von Vitamin D zu achten. Diese und viele andere Erkenntnisse packte Prof. Diehm in ein rhetorisches Feuerwerk, in das die Fragen aus dem Zuhörerkreis eingebunden waren. Zum Schluss bedankte sich Renate Bernhardt auch im Namen der Anwesenden für die beeindruckenden Ausführungen und übergab Prof. Diehm in Anspielung auf die gesunde Ernährung einen bunt gefüllten Obstkorb.
Auch wies sie auf die kommenden SNW-Vortragsveranstaltungen hin: Am 11.02.25 findet der Vortrag zum Thema Pflege statt und am 11. März 2025 die Veranstaltung mit Gerhard Jelinek. Sein Thema lautet: "Spurensuche der großen Dichter links und rechts des Oberrheins". Mancher erinnert sich vielleicht noch an seine lebendige Führung beim Jahresausflug nach Straßburg. Anmeldungen bitte an snw.info@t-online.de oder Tel. 3439844.
Dr. Karlheinz Henge